Diese Weiterbildung wird Dir hilfreich sein bei der therapeutischen Begleitung von Menschen mit Traumerfahrung.
Im Mittelpunkt steht vor allem das sogenannte Entwicklungstrauma, also frühe seelische Verletzungen, welche unsere Selbstregulationsfähigkeit einschränken, uns oft von unserem Körper entfernen, was Du als Focusing-Begleitende kennst, wenn Dein Gegenüber nichts oder kaum etwas im eigenen Körper wahrnimmt. Auch bei Menschen, die zu schnell mit der Aufmerksamkeit nach innen gehen, den Kontakt mit Dir als Therapeutin (und anderen Menschen) vermeiden, kann ein Entwicklungstrauma verantwortlich sein.
Neben den Frühstörungen wird uns auch die Auseinandersetzung mit Schock- und v.a. das transgenerationale Trauma beschäftigen.
Wie wir mit solchen „Kontakt- und Beziehungsstörungen“ umgehen, wird neben vielen anderen traumaspezifischen Themen und Methoden in der Weiterbildungsgruppe durch Theorieinput, Reflektion in Kleingrupppen und im Therapeut - KlientInnen Setting erarbeitet und eingeübt.
(Levine, Ogden, van der Kolk, Heller u. La Pierre, Charf, Reddemann, van der Hart, Nijenhuis, Siegel, Porges, u.a.)
Hierbei wird uns die personzentrierte Grundhaltung und die angenehmen Räumlichkeiten und Umgebung sowie viel Freiraum hilfreich sein.
Wir werden schauen inwieweit wir Konzepte, u.a. aus der Prä-Therapie, Gestalt- und Schematherapie und andere in unser focusingorientiertes Arbeiten integrieren können, damit wir unsere Klientinnen bindungs- und ressourcenorientiert begleiten, damit diese sich zu einem stabilen, kohärenten lebendigem Selbst entwickeln können sowie sekundärer Traumatisierung bei uns selbst vorgebeugt wird.
Was Prävention anbelangt und auf dem Weg von einem beschädigten zu einem gesunden, freien Selbst, welches sich gut mit dem eigenen Körper und der Welt verbunden fühlt, wird das Konzept „Freiraum“, aus dem Focusing eine zentrale Rolle spielen.
In dieser etwas länger als einjährigen Weiterbildung, sollen die Teilnehmenden, focusingorientiert, eine für sich stimmige Haltung und Arbeitsweise entwickeln, um Menschen mit Traumaerfahrung hilfreich begleiten zu können.
Eigene Verletzungen, unser eigenes Bindungsverhalten, wird zum Thema werden, damit wir für unsere eigenen Anteile, für unser ganz eigenes Kontaktverhalten sensibler werden, um diese Sensibilität im Verhalten und der Wahrnehmung gegenüber unseren Klienten zum Ausdruck bringen zu können – mit Ihnen sein können.
Immer wieder wird dabei auch unser und der Körper des Menschen, den wir begleiten eine herausragende Rolle spielen, Und es ist sehr hilfreich, zuallererst einmal gut in uns selbst, in unserem Körper zu wohnen, uns dort zu Hause zu fühlen.
Bessel van der Kolk